07.07.2014

BWKG gibt Startschuss für Themenwoche „Patientensicherheit und Qualität in baden-württembergischen Kliniken"

Reumann: Patientensicherheit und Qualität sind die Kernkompetenzen der Kliniken

(Stuttgart, 7. Juli 2014) Die baden-württembergischen Kliniken gehen in die Offensive. In der von der BWKG initiierten Themenwoche „Patientensicherheit und Qualität in baden-württembergischen Kliniken“ finden in der Woche vom 7. bis 11. Juli 2014 flächendeckend über 70 Veranstaltungen und Aktionen statt. Dabei werden die Bürger des Landes darüber informiert, wie die Qualität der Behandlung und die Sicherheit der Patienten in den Kliniken gewährleistet werden. „Wir freuen uns sehr, dass der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann die Schirmherrschaft für die Themenwoche übernommen hat. Das zeigt uns und den Kliniken, wie wichtig das Thema für das Land ist“, so der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Thomas Reumann, bei der heutigen Eröffnung der Themenwoche. Im selben Zeitraum findet auch in Bayern eine Themenwoche zu „Patientensicherheit und Qualität in den Kliniken“ statt.

„Die Kliniken haben in den vergangenen Jahren mit immensen Anstrengungen in Punkto Patientensicherheit und Qualität einen Standard erreicht, der noch nie so gut war wie heute“, so der Vorstandsvorsitzende, der auch Reutlinger Landrat ist. „Die Tatsache, dass die BWKG-Mitglieder so viele Veranstaltungen in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt hätten, unterstreiche, wie wichtig und präsent das Thema Patientensicherheit und Qualität bei den Kliniken ist. Patientensicherheit und Qualität seien die Kernkompetenzen der Kliniken und sie investieren hier sehr viel, um sich ständig zu verbessern“, so Reumann.

Dazu gehöre auch, dass jede Schwachstelle und jeder Fehler klar angesprochen und analysiert werde. „Aus Beinahe-Fehlern kann man lernen, aber nur, wenn im Sinne einer offenen Fehlerkultur darüber gesprochen wird“, so Reumann. „Auch dies trägt dazu bei, dass die überragende Mehrzahl der Behandlungen in hoher Qualität zur Zufriedenheit der Patienten erfolgt“, unterstreicht der Vorstandvorsitzende. Soweit in der anstehenden Krankenhausreform die Qualität im Mittelpunkt stehe, werde dies von den Krankenhäusern begrüßt, wenn es dabei gerecht zugehe.

Ein Beispiel für das erfolgreiche Engagement der Krankenhäuser für eine Verbesserung der Qualität sind die Ergebnisse der gesetzlich vorgeschriebenen externen Qualitätssicherung, bei der kontinuierliche Verbesserungen zu verzeichnen sind. Von den insgesamt 201 Indikatoren lagen im Jahr 2012 199 innerhalb des Referenzbereiches. Bei den beiden verbleibenden Indikatoren wurden deutliche Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr beobachtet. Auch das seit 2010 bestehende landesspezifische Qualitätssicherungsverfahren zu MRSA ist eine Erfolgsgeschichte. So ist die Anzahl der im Krankenhaus erworbenen MRSA-Infektionen von 1.033 im zweiten Halbjahr 2010 auf 592 im ersten Halbjahr 2013 gesunken.

„Was die Verbesserung der Ausstattung mit Hygienepersonal angeht, hat das Land mit seiner Hygieneverordnung wichtige Weichen gestellt“, so Reumann. Aktuell gebe es allerdings große Probleme, die Stellen der Hygienefachkräfte und der Hygieneärzte auch zu besetzen, da es an ausgebildetem Personal fehle. Trotz einer Aufstockung der Ausbildungsplatzkapazität seien die Weiterbildungsangebote oft schon auf Jahre ausgebucht. Zumindest bei der Finanzierung der zusätzlichen Stellen gebe es aber einen Lichtblick. Durch das gerade im Gesetzgebungsverfahren befindliche GKV-FQWG solle klargestellt werden, dass nicht nur externes Personal finanziell gefördert wird, sondern auch intern weiterqualifizierte Mitarbeiter. Problematisch seien die Vorgaben im Rahmen der Hygieneverordnung für die Reha-Kliniken, da hier trotz einer deutlich geringeren Gefährdung keine Ausnahmen vorgesehen sind. Außerdem sei bei den Reha-Kliniken keine Finanzierung der Zusatzkosten vorgesehen.

Das Spektrum der Veranstaltungen in der Themenwoche reicht von Informationsständen, Mitmach-Aktionen und Pressegesprächen bis zu Vorträgen, Podiumsdiskussionen, exklusiven OP-Führungen und Ausstellungen. Themen sind beispielsweise  Händehygiene, Umgang mit resistenten Keimen, Sicherheit im OP, Checklisten, Patientenarmbänder, Sicherheit im Notfall und die Weiterbildung der Mitarbeiter. Eine Übersicht über Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der Themenwoche befindet sich in der Anlage und auf der BWKG-Homepage (www.bwkg.de).