21.01.2014

BWKG und KVBW zu AOK-Krankenhausreport

Reumann: Qualität der Krankenhäuser im Land ist gut
Metke: Patienten werden unnötig verunsichert

„Die baden-württembergischen Krankenhäuser engagieren sich sehr, um die Risiken für ihre Patienten zu minimieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Thomas Reumann zum neuen AOK-Krankenhausreport mit dem Schwerpunkt Patientensicherheit. Die Krankenhäuser hätten nichts zu verbergen und setzten sich für eine offene Fehlerkultur und Transparenz ein. Dies lasse sich an den immer zahlreicher werdenden freiwilligen Qualitätssicherungsinitiativen wie etwa anonymen Meldesystemen für „Beinahe-Fehler“ ablesen. Zudem werden in der gesetzlichen Qualitätssicherung jährlich über 1.000 ärztliche Gespräche zur Qualitätsverbesserung geführt. An diesen Gesprächen seien auch Experten der Krankenversicherung beteiligt.

„Zweifellos kann jeder medizinische Eingriff auch unter optimalen Rahmenbedingungen zu einem für den Betroffenen dramatischen Ereignis führen, aber die AOK stellt die Realität in den Kliniken bewusst verzerrt dar“, betont Reumann.

Unterstützung erhält die BWKG durch die niedergelassenen Ärzte. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, hält die Veröffentlichung des AOK-Bundesverbandes für unverantwortlich. „Solche Veröffentlichungen führen zu einer Verunsicherung der Patienten. Was soll denn ein Patient davon halten, wenn einer der niedergelassenen Ärzte ihm jetzt zu einer Operation rät. Polemik hat im Gesundheitssystem nichts zu suchen, hier geht es um Menschen.“ Sein Vorstandskollege Dr. Johannes Fechner ergänzt: „Wenn der AOK-Bundesverband der Ansicht ist, dass die Qualität von Behandlungen in den Krankenhäusern verbessert werden kann, dann soll er sich bitte auf die relevanten Punkte konzentrieren und möglichen Optimierungsbedarf mit den Verantwortlichen direkt diskutieren und nicht mit Schreckensmeldungen versuchen, Politik zu machen.“

„Zu einer fairen Diskussion um die Qualität gehört auch ein Blick auf die Erfolge der Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern im Südwesten“, macht der BWKG-Vorstandsvorsitzende, der auch Reutlinger Landrat ist, deutlich und verweist auf einige Fakten: Nach Krankenkassenangaben sterben in Baden-Württemberg gemessen an der Einwohnerzahl mit Abstand die wenigsten Menschen an Krebs. 230 Sterbefälle je 100.000 Einwohner in 2011 aufgrund von Krebserkrankungen  waren  im bundesweiten Vergleich der niedrigste Wert (Bundesdurchschnitt: 271). Auch sterben immer weniger Kinder und Jugendliche an Krebserkrankungen. Deren Zahl ist allein im Zeitraum von 2001 bis 2009 von 76 auf 46 gesunken. Die Zahl der Toten nach Herzinfarkten ist im Land von 7.500 im Jahr 2000 auf 6.100 in 2011 zurückgegangen. Die Todesfälle infolge Hirngefäßerkrankungen (vor allem Schlaganfall) sind seit dem Jahr 2000 um 22% zurückgegangen.

Ihre Ansprechpartner:

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