12.05.2017

BWKG zum Internationalen Tag der Pflegenden

Piepenburg: Krankenhäuser brauchen mehr Pflegekräfte – Ausbildungszahlen steigen von Jahr zu Jahr

 „Die Krankenhäuser sind existenziell auf die Arbeit der Pflegekräfte angewiesen, die sich Tag für Tag um die Patienten kümmern und sie rund um die Uhr pflegen. Daher ist es im ureigenen Interesse der Krankenhäuser, ausreichend Pflegepersonal für die Behandlung ihrer Patienten zu beschäftigen“, macht der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württem­bergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Detlef Piepenburg, deutlich. Damit es das notwendige Pflegepersonal auch in Zukunft gibt, engagieren sich die Krankenhäuser immer stärker für die Ausbildung in den Pflegeberufen. Im Jahr 2008 seien in den baden-württember­gischen Krankenhäusern rund 8.400 junge Menschen in der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und der Krankenpflegehilfe ausgebildet worden. Im Jahr 2017 dürften es schon etwa 10 % mehr sein (rund 9.250 Auszubildende).

 

„Erklärtes politisches Ziel sind mehr Pflegekräfte am Patientenbett und eine angemessene Bezahlung ihrer Arbeit. Was die Krankenhäuser im Land hierfür tun, zeigt ein Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Danach arbeiten in den baden-württembergischen Krankenhäusern insgesamt gut 5 % mehr Pflegekräfte als im Bundesdurchschnitt. Das lässt sich an den Personalbelastungszahlen ablesen“, so der Vorstandsvorsitzende, der gleichzeitig auch Landrat des Kreises Heilbronn ist, weiter. Außerdem zeige die Statistik, dass die Pflegekräfte im Land überdurchschnittlich hohe Gehälter erhielten. Sie liegen nach den Zahlen des Bundesamts in den Allgemeinen Krankenhäusern um 6,9 % über dem Bundesdurchschnitt.

 

„Um die Belastung der Pflegekräfte weiter verringern zu können, brauchen die Krankenhäuser im Land aber zweifellos noch mehr Personal. Dies scheitert aber an den gesetzlichen Vorgaben zur Krankenhausfinanzierung“, so der Vorstandsvorsitzende. Weder das überdurchschnittliche Lohnniveau im Land, noch die überdurchschnittliche Anzahl an Pflegekräften spiele aktuell bei der Krankenhausvergütung eine Rolle. Folge sei, dass nach den Zahlen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) fast 50 % der Krankenhäuser im Land rote Zahlen schreiben.

 

„Verbindliche Personalvorgaben werden das Problem nicht lösen“, betont Piepenburg. Gemeinsames Ziel von Krankenhäusern und ihren Mitarbeitern sollte sein, eine auskömmliche Krankenhausfinanzierung zu erreichen. Mit ihr muss es möglich sein, das aktuell beschäftigte Personal - auch im Hochlohnland Baden-Württemberg - zu bezahlen und zusätzliches Personal zu finanzieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Pflegeberuf langfristig attraktiv bleibt. Dies ist angesichts der Alterung der Gesellschaft und der wachsenden Anforderungen an das Pflegepersonal dringend erforderlich.

  

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