15.02.2012

BWKG-Pressemitteilung vom 15.02.2012

Krankenkassen mit Milliardenüberschüssen – Krankenhäuser unterfinanziert
BWKG: Kassenüberschüsse müssen Krankenhauspatienten zugute kommen

(Stuttgart) – Zu den Überschüssen der Krankenkassen nimmt jetzt auch die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) Stellung. Deren Vorstandsvorsitzender, der Reutlinger Landrat Thomas Reumann, fordert: „Die Kassenüberschüsse gehören in die Krankenhäuser, um dort die Patientenversorgung zu finanzieren“. Schließlich würden den Krankenhäusern laut Reumann weiterhin Sonderopfer für die angeblich maroden Krankenkassen abverlangt, obwohl diese mittlerweile offensichtlich saniert seien. Die Leidtragenden seien die Patienten und das Krankenhauspersonal.

 

„Aus Solidarität mit den notleidenden Krankenkassen mussten die Krankenhäuser in der Finanzkrise Sparauflagen hinnehmen“, erinnert der BWKG-Vorsitzende. Für die immer noch vorgesehene Fortsetzung der Sparmaßnahmen im Jahr 2012 gäbe es jetzt aber keinerlei Begründung mehr. Reumann: „Es ist absurd: Die Krankenkassen haben fette Überschüsse, hochrangige Vertreter der Bundesregierung fordern deutliche Lohnerhöhungen - und gleichzeitig wissen die Krankenhäuser nicht, wovon sie die steigenden Personal- und Sachkosten finanzieren sollen.“ Im Jahr 2012 stünden die Krankenhäuser vor Kostensteigerungen von mindestens vier Prozent, die Einnahmen stiegen aber nur minimal. 

 

„Schon 2011 konnten 65 Prozent der Krankenhäuser in Baden-Württemberg keine Überschüsse erwirtschaften“, betont Reumann. Wenn sich nichts an den Finanzierungsbedingungen der Krankenhäuser ändere, werde in 2012 ein weiteres Loch in Höhe von 210 Millionen Euro aufgerissen. Die Bundesregierung müsse noch in diesem Frühjahr Fakten schaffen und eine deutliche finanzielle Entlastung für die Krankenhäuser beschließen.