11.03.2014

Gem. Pressemitteilung zur Landesauftaktveranstaltung zur Krankenhauskampagne "Wann immer das Leben uns braucht."

Krankenhäuser stehen für Qualität und Patientensicherheit - Bevölkerung vertraut zu Recht

„Die baden-württembergischen Krankenhäuser investieren viel in Qualität und Patientensicherheit. Die Erfolge dieses Engagements lassen sich immer wieder an den guten Ergebnissen in bundesweiten und internationalen Vergleichen ablesen. Die Bevölkerung vertraut den Krankenhäusern – und das zu Recht, “ macht der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Thomas Reumann, zum heutigen Start der bundesweiten Krankenhauskampagne „Wann immer das Leben uns braucht.“ deutlich. Zuletzt habe wieder die Patientenbefragung einer Krankenkasse die hervorragende Qualität der Krankenhäuser im Land belegt. „Die Krankenhausmitarbeiter sorgen Tag für Tag über 24 Stunden für eine Rundumversorgung von mindestens vier Millionen stationären und ambulanten Patienten im Jahr. Sie setzen sich mit hoher Kompetenz und viel Menschlichkeit für die Betreuung und Sicherheit dieser Patienten ein. Es ist nur Recht und billig, dass diese Leistungen auch anerkannt und geschätzt werden“, so Reumann.

„Es reicht aber nicht mehr aus, gute Arbeit zu machen, man muss auch darüber sprechen“, so der BWKG-Vorstandsvorsitzende, der auch Reutlinger Landrat ist. Dazu soll die heute gestartete Kampagne genutzt werden. „Unter dem Motto „gläsernes Krankenhaus“ werden die Krankenhäuser in Baden-Württemberg in den kommenden Monaten Bundes- und Landtagsabgeordnete für einen halben Tag in das Krankenhaus einladen. Sie sollen die Mitarbeiter über mehrere Stunden bei ihrer Arbeit auf den Stationen begleiten und so einen ungefilterten Eindruck von der täglichen Arbeit der Pflegekräfte und der Ärztinnen und Ärzte erhalten“, so Reumann. Zusätzlich sollen die Bevölkerung und die Politik verstärkt zu Tagen der offenen Tür und zu thematischen Veranstaltungen eingeladen werden.

„Die Krankenhäuser setzen sich konsequent für eine weitere Verbesserungen der Qualität ein“ betont der Hauptgeschäftsführer der BWKG, Matthias Einwag. Ein Beispiel dafür sei die gesetzlich vorgeschriebene externe Qualitätssicherung, bei der kontinuierliche Verbesserungen zu verzeichnen seien. Von den insgesamt 201 Indikatoren lagen im Jahr 2012 199 innerhalb des Referenzbereiches. Bei den beiden verbleibenden Indikatoren wurden deutliche Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr beobachtet. Auch im seit 2010 bestehenden landesspezifischen Qualitätssicherungsverfahren zu MRSA gab es deutliche Verbesserungen. Der Anteil der Patienten, die zu Beginn des Klinikaufenthalts auf multiresistente Erreger getestet werde, sei von 6,5% im zweiten Halbjahr 2010 auf 16,2% im ersten Halbjahr 2013 gestiegen. Gleichzeitig sei die Anzahl der im Krankenhaus erworbenen MRSA-Infektionen von 1033 auf 592 gesunken. Viel investiert wurde auch in eine neue Fehlerkultur. „Aus Beinahe-Fehlern kann man lernen. Aber nur, wenn ohne Angst darüber gesprochen wird“, so Einwag.

Bürgermeister Werner Wölfle, Vorsitzender des Verbandes der Krankenhäuser in Stuttgart e.V.: „Die Krankenhäuser in Stuttgart nehmen bei der Qualität der medizinischen Behandlung einen Spitzenplatz im landes- und bundesweiten Vergleich ein. Es ist nun an der Zeit, offensiv zu verdeutlichen, welche gewaltigen Anstrengungen die Stuttgarter Krankenhäuser unternehmen, um die Qualität und Patientensicherheit weiter zu verbessern. Dabei ziehen die Häuser – trotz gegebener Konkurrenzsituation – bei vielen Projekten an einem Strang. Einige herausragende Beispiele sind:

  • Der Onkologische Schwerpunkt Stuttgart, ein Erfolgsmodell, das seit mehr als 25 Jahren krankenhausübergreifend in allen Bereichen der Krebsbehandlung bundesweit Maßstäbe setzt.
  • Das von Stuttgarter Krankenhäusern initiierte Telemedizinnetz Baden-Württemberg, mit dem alle wichtigen Krankenhäuser im Land so vernetzt sind, dass auf hohem technischem Niveau datenschutzrechtlich einwandfrei der fachliche Austausch von Medizinern möglich wird.
  • Der intensive Austausch im Netzwerk gegen multiresistente Keime zwischen Stuttgarter Krankenhäusern und anderen Partnern im Gesundheitswesen.
  • Die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität von behinderten Patienten und Patienten mit Demenz.
  • Die Reorganisation und ständige Verbesserung des Notarztwesens.

Als kontraproduktiv empfinde ich, dass viele dieser Qualitätsverbesserungen oft nur unzureichend finanziert werden. Es reicht halt nicht, immer neue Qualitätsforderungen aufzustellen, sich aber, wenn es um die Finanzierung geht, vom Acker zu machen“, so Wölfle.

Bernd Rühle, Geschäftsführer Diakonie-Klinikum Stuttgart: „Um die Sicherheit unserer Patienten weiter zu verbessern, haben wir im Diakonie-Klinikum Stuttgart beispielsweise Identifikationsarmbänder eingeführt, auf denen Name und Geburtsdatum vermerkt sind. Damit sind die Patienten eindeutig identifizierbar, das Risiko einer Verwechslung wird deutlich reduziert. Im OP haben wir die Sicherheitscheckliste der WHO umgesetzt, die vor jedem Eingriff kontrolliert abgearbeitet wird: Ist es der richtige Patient, ist es die richtige Seite, gibt es Allergien. Dazu gehört auch das Team-Time-Out – das OP-Team hält vor dem Schnitt inne und prüft nochmals die entscheidenden Punkte – sowie das Zählen und Dokumentieren von Instrumenten und Material vor und nach jeder OP. In der Pflege bieten wir für alle Mitarbeiter verbindliche Fortbildungen zu aktuellen Themen an, um unsere Patienten auf dem neuesten medizinischen und pflegwissenschaftlichen Stand zu betreuen. Außerdem haben wir für das Wundmanagement, Dekubitus, Diabetes und andere Erkrankungen Pflegeexperten etabliert. Mit diesen Maßnahmen wollen wir unserem Anspruch gerecht werden, unsere Patienten möglichst optimal zu versorgen.“

„Um die Qualität und Patientensicherheit in den baden-württembergischen Krankenhäusern weiter zu verbessern, brauchen wir motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sind sich Reumann, Einwag, Wölfle und Rühle einig. Für die Anerkennung ihrer Leistungen soll die Kampagne genutzt werden.

Die bundesweite Krankenhauskampagne „Wann immer das Leben uns braucht.“ startet am 11. März 2014. Die Kampagne hat zum Ziel, die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu würdigen und stärker ins Bewusstsein zu bringen. Kern der Kampagne sind drei Plakate, auf denen ein grünes Band die unterschiedlichen Mitarbeitergruppen im Krankenhaus verbindet und deren Zusammenarbeit zum Wohl des Patienten symbolisiert. Ergänzend gibt es eine Kampagnen-Broschüre und weitere Materialien. Die Kampagne soll sich über mehrere Jahre erstrecken und von den Krankenhäusern in die Fläche getragen werden. Weitere Informationen zur Kampagne unter: www.ihre-krankenhaeuser.de.

Ihre Ansprechpartner:

Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG):
Annette Baumer, Referentin für Presse und Politik, Birkenwaldstraße 151, 70191 Stuttgart
Tel: 0711 25777-45, baumer@bwkg.de

Verband der Krankenhäuser in Stuttgart e.V.:
Ulrich Karle, Geschäftsführer c/o Landeshauptstadt Stuttgart, Rathauspassage 2, 70173 Stuttgart
Tel: 0711 216-57883, info@krankenhaeuser-stuttgart.de

Diakonie-Klinikum Stuttgart Diakonissenkrankenhaus und Paulinenhilfe gGmbH:
Frank Weberheinz, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Rosenbergstraße 38, 70176 Stuttgart,
Tel: 0711 991-1045, Weberheinz@diak-stuttgart.de