10.02.2010

Gemeinsame Pressemitteilung vom 10. Februar 2010

der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft SAPV Baden-Württemberg und der Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg

Mustervertrag für spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Baden-Württemberg abgeschlossen

Mehr Lebensqualität für unheilbar kranke Patienten

(Stuttgart) - Viele unheilbar kranken Patienten wollen trotz ihrer Erkrankung in der gewohnten Umgebung bleiben und auch dort sterben. Diesen Patienten kann nun ohne großen bürokratischen Aufwand zu Hause geholfen werden. Grundlage dafür ist ein Mustervertrag zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Land. Dieser wurde vor wenigen Tagen von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG), der Landesarbeitsgemeinschaft Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung Baden-Württemberg (LAG SAPV BW) und der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg mit den Gesetzlichen Krankenkassen vereinbart. Damit werden die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die regionalen Palliativnetzwerke unverzüglich mit dem Aufbau einer flächendeckenden Versorgung im Land beginnen können.

„Wichtig ist, dass ein einziger Vertrag mit allen Beteiligten auf der Landesebene abgeschlossen werden konnte. Die Bürokratie wird so auf ein Minimum reduziert und die Mitarbeiter der Palliativnetze können sich ganz auf die kranken Menschen und ihre Bedürfnisse konzentrieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende der BWKG, Thomas Reumann. Eine qualitativ hochwertige Versorgung würde durch die definierten Anforderungen an die Qualifikation der Ärzte und Pflegefachkräfte sichergestellt. Der Vertrag ermögliche damit eine integrierte Versorgung im besten Sinne: „Ärzte, Pflegefachkräfte, Krankenhäuser und Hospize werden Hand in Hand zusammenarbeiten, um die Patienten optimal zu versorgen“.

„Mit diesem Vertrag können die schon zahlreich im Land vorhandenen Netzwerke auf verlässlicher Grundlage ihre strukturellen und vertraglichen Entscheidungen zur Bildung von Palliative Care Teams (PCTs) treffen“, erläutert der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft SAPV BW, Helmut Braunwald. 33 Netzwerke hätten sich der Landesarbeitsgemeinschaft bisher angeschlossen. Diese befänden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, aber in einigen Regionen könne die Versorgung voraussichtlich schon in den nächsten Wochen anlaufen. Für die rund 10 Millionen Baden-Württemberger würden etwa 40 Palliative Care Teams gebraucht.

„Für die unheilbar kranken Menschen ist es wichtig, dass sie ohne großen bürokratischen Aufwand zu Hause versorgt werden können“, betont Johannes Böcker, Vorstandsvorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg. Bei den Einrichtungen der Ligaverbände arbeiten viele hochqualifizierte Pflegekräfte, die in Zukunft bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung mitwirken wollen. 70 % der unheilbar erkrankten Menschen wünschten sich, in der eigenen häuslichen Umgebung zu sterben. „Auf der Basis des Mustervertrages, so hoffen wir, können die Pflegekräfte nun viel besser auf den individuellen Bedarf und die Wünsche der Patienten und ihrer Angehörigen in der häuslichen Umgebung eingehen.“

Ansprechpartner:          

BWKG:

Pressereferentin Annette Baumer,
Birkenwaldstraße 151, 70191 Stuttgart,
Tel: 0711 25777-45
baumer@bwkg.de

LAG SAPV BW:     
Sprecher Helmut Braunwald
c/o Südwestdeutsches Tumorzentrum – CCC Tübingen
Universitätsklinikum Tübingen, Herrenberger Str. 23, 72070 Tübingen
Tel: 0172 735 25 58
h.braunwald@med.uni-tuebingen.de

LIGA:                     
Geschäftsstelle der Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg
Frau Weiser,
Stauffenbergstraße 3, 70173 Stuttgart
Tel 0711/619 67-0